Überschneidungsfreiheit

Wenn von Überschneidungsfreiheit die Rede ist, ist damit zumeist die Überschneidungsfreiheit von Lehrveranstaltungen an Hochschulen gemeint.

Das Netzwerk überschneidungsfreies Studieren an Hochschulen widmet sich dieser Thematik auch im Hinblick auf die zunehmende Relevanz, die sowohl durch gesetzliche Regelungen als auch durch die einer Akkreditierung zugrunde liegenden Vorgaben für die Hochschulen besteht. Qualitätsentwicklung und Konkurrenzfähigkeit sind weitere wesentliche Faktoren für die Implementation von (zum Teil softwarebasierten) Zeitfenstermodellen.

Ziel einer überschneidungsfreien oder zumindest -minimierten Planung von Lehrveranstaltungen ist die Gewährleistung der Studierbarkeit von Studiengängen in der Regelstudienzeit. In dem zum 1. Januar 2018 in Kraft getretenen Studienakkreditierungsstaatsvertrag wird dies grundsätzlich in Artikel 2, Absätze 1 und 2, geregelt. Die Präzisierung ist in der von diesem Staatsvertrag abgeleiteten Musterrechtsverordnung – zu der es länderspezifische Rechtsverordnungen gibt – in § 12, Absatz 5, Ziffern 1 und 2 festgehalten.

Die Anforderungen an die Hochschulen im Rahmen von (Re-)Akkreditierung bzw. Systemakkreditierung stellen also letztlich eine Qualitätssicherung im Dienste der Studierenden dar. Dabei sind Zeitfenstermodelle effektive Hilfsmittel zur Herstellung und Wahrung eines weitestgehend überschneidungsfreien Lehrangebots und damit Instrumente zur Qualitätssicherung. Sie setzen einen grundlegenden Rahmen für die terminliche Lehrveranstaltungsplanung, schaffen Planungssicherheit und geben Orientierung. Somit gewährleisten sie einen hochgradig reibungslosen Studienverlauf. Gleichzeitig wird die Nutzung weiterer Ressourcen (räumliche wie auch personelle) optimiert.

Gegenstand von Zeitfenstermodellen sind vor allem Kombinationsstudiengänge – sowohl in der fachwissenschaftlichen Ausrichtung der Bachelor- und Masterstudiengänge als auch in den Lehramtsstudiengängen. Wird das Lehrangebot in diesen Studiengängen gesteuert, werden durch die polyvalente Belegung von Veranstaltungen und über Import-/Exportmodule auch Ein-Fach-Studiengänge tangiert.

Ein gängiges Zeitfenstermodell wurde von Alexander Kreuzer entwickelt. Es basiert sowohl auf der Auswertung von Fächerverbindungsstatistiken nach Häufigkeit der gewählten Kombinationen als auch auf den fachspezifischen Bedarfen und Rahmenbedingungen hinsichtlich der Lehrveranstaltungsplanung.